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    Beschreibung Technik Galerie News
    Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen beabsichtigt, das derzeitige Verwaltungsgebäude in der Inselstraße in Cottbus, mit einem modernen Neubau zu erweitern. Das Ensemle wird im Wesentlichen durch die Farbikarchitektur der ehemaligen Tuchfabrik geprägt.

    Der Neubau muss den Anforderungen der aktuell gültigen EnEV entsprechen und weist somit geringe spezifische Energiebedarfswerte auf. Das Projekt soll besonders effektiv bezüglich der energetischen Bauweise sein, wodurch die Anforderungen an den Bau sehr hoch angesetzt sind. Da es bisher keine konkreten Entwürfe für die EnEV 2012 oder ähnliches veröffentlich wurden, orientiert sich die Planung an den Leitlinien und der Checkliste der Stadt Frankfurt am Main zum wirtschaftlichen Bauen 2008 sowie am Baukonzept des Passivhauses.
    BauherrBrandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
    Baujahr2009-2011
    PlanungsleistungenHeizung
    Lüftung
    Sanitär
    Gebäudeautomation
    Investitionskosten226.100 €
    Leistungsphasen2 bis 8

    Aus 9 verschiedenen Versorgungsvarianten wurde jene gewählt, bei der Fernwärme sowohl für die Fußbodenheizung im Bürotrakt, als auch für die statischen Heizflächen im Archivbereich eingesetzt wird. Dafür wird die vorhandene Fernwärmekompaktstation im Bestand in die Neubaubeplanung mit eingebunden. Unter Berücksichtigung der Kraft-Wärme-Kopplung wird somit ein ressourcenschonender Umgang mit der Primärenergie sichergestellt. Für die Beheizung der neuen Räumlichkeiten werden drei Heizkreise aufgebaut. Der erste Heizkreis versorgt die Archive, wobei es keiner besonderen Anforderungen an die Regelung bedarf. Der zweite Heizkreis dient der Erwärmung der Zulufttemperatur im Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung. Die Zulufttemperaturregelung erfolgt über die lüftungsseitige Regelung auf dem Verteiler und wird auch außerhalb der Bürozeiten weiterbetrieben. Der dritte Heizkreis ist für die Fußbodenheizung, welcher mit Vorlauftemperaturregelung durch Rücklaufbeimischung entsprechend der Außentemperatur oberhalb des Verteilers vorgesehen ist.

    Die mechanische Lüftung der innenliegenden WC-Räume erfolgt mittels Abluftventilatoren. Hier werden Lüfter eingesetzt, die über das Raumlicht mit Anlaufverzögerung und Nachlauf ein- und ausgeschalten werden. Zusätzlich werden die Lüfter mit einer Intervallsteuerung ausgestattet, um bei längerem Betriebspausen dennoch den Luftwechsel zu gewährleisten. Die Einzellüfter sind in der Unterhangdecke oder den Vorwänden installiert, wobei die Abluft über das Dach abgeleitet wird. Des Weiteren werden ausgewählte Räumlichkeiten wie die Büroräume, Beratungsräume u.ä. permanent zentral mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung be- und entlüftet.

    Serverraum und Beratungsraum werden mit Kälteanlagen ausgestattet. Für die Kühlung dieser Räumlichkeiten werden 4 Erdsonden mit einer Länge bis 75m vorgesehen. Die Sole wird mittels drehzahlgeregelter Umwälzpumpe durch das Erdreich gepumpt und stellt somit eine energetisch sinnvolle Lösung mit passiver Kühlung dar.

    Die Entsorgung des Schmutzwassers erfolgt über das vorhandene Mischwassernetz auf dem Grundstück. Das anfallende Regenwasser wird an der Gebäudesüdseite frei entwässert und versickert. Die Abwasserleitungen werden im Gebäude in Installationswänden, Vorwänden und Installationsschächten verlegt und über das Dach entlüftet. Die sanitären Anlagen wurden gemäß der Anforderungen an das Bürogebäude geplant. Alle Kaltwasserleitungen werden gegen Tauwasseranfall und Erwärmung des Trinkwassers gemäß DIN 1988-2 gedämmt.
    Feierliche Grundsteinlegung am 26.05.2010





    06.09.11
    In Cottbus entsteht innovative Architektur
    Der Neubau des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) in Cottbus war für die Architekten des Büros Hampel, Kotzur und Kollegen ein Glücksfall. Bei dem Projekt bekamen sie die Chance, ein öffentliches Gebäude nach Maßstäben der Nachhaltigkeit zu planen. Mitte des Monats wird das innovative Bauwerk seiner Nutzung übergeben.

    Die moderne Fassade aus Sichtbeton und Stahlplatten verweist auf den Nutzer des Gebäudes: das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe. Foto: Hampel, Kotzur & Kollegen
    „Wir predigen seit Jahren die Nachhaltigkeit. Bei diesem Projekt hatten wir zum ersten Mal die Chance, die Prinzipien der Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen“, sagt der für das Projekt verantwortliche Architekt Tobias Keßler.

    Sein Kollege Martin Tiede erklärt was unter Nachhaltigkeit im Bauwesen zu verstehen ist: „Beim Stichwort Nachhaltigkeit wird oft nur an den ökologischen Aspekt gedacht. Beim nachhaltigen Bauen werden aber auch die ökonomischen sowie die soziokulturellen und sozialen Qualitäten eines Gebäudes betrachtet und zwar über die gesamte Lebenszeit des Bauwerks.“ Bei der ganzheitlichen Planung werden die Rohstoffgewinnung, die Herstellung der Baustoffe, die Errichtung, die Nutzung inklusive Instandhaltung und Modernisierung, der Rückbau sowie die Verwertung beziehungsweise Entsorgung der verwendeten Baustoffe mit in die Kalkulation einbezogen.

    All diese Gesichtspunkte haben auch bei der Konzeption des LBGR-Neubaus in der Inselstraße eine Rolle gespielt, wo es galt, am Standort eines ehemaligen Nebengebäudes mit Lagern und Garagen ein Gebäude zu schaffen, das Büros, Präparationsräume und das Archiv des Amtes aufnehmen soll. Bereits in der Vorplanung, mit der 2008 begonnen wurde, seien drei unterschiedliche energetische Konzepte entwickelt und verglichen worden. Tobias Keßler erklärt: „Wir haben den damals üblichen Standard angesetzt, später auch die Vorgaben der 2009 eingeführten Energieeinsparverordnung und außerdem den Passivhaus-Standard. Alle drei Konzepte haben wir an zwei unterschiedlichen Raumgestaltungsvarianten durchgearbeitet und in einem Wirtschaftlichkeitsvergleich gegeneinander abgewogen, sodass der Bauherr zwischen sechs Varianten wählen konnte.“

    Offenes Raumkonzept


    Keine Mauern, sondern variable Wände trennen die Büros voneinander. Foto: Hampel, Kotzur & Kollegen
    Gebaut wurde zur Freude der Architekten ein Gebäude mit einem sehr offenen Raumkonzept, das die Kriterien eines Passivhauses erfüllt. „Das bedeutet, dass unter anderem die Energie aller ohnehin vorhandenen Wärmequellen im Gebäude verbleibt, sodass der zusätzliche Energiebedarf des Bauwerks ausgesprochen gering ist. Das neue Gebäude des LBGR hat dennoch eine Heizungsanlage. Auf dem Grundstück besteht eine Anschlusspflicht an das Fernwärmenetz“, sagt Tobias Keßler. Zusätzlich werde Strom für Licht, die Kommunikationsmittel und die Steuerung der Gebäudetechnik benötigt. „Die Lampen leuchten aber nur so stark wie es angesichts der gegebenen Belichtungsverhältnisse erforderlich ist. Damit möglichst wenig Energie verloren geht, muss die Gebäudehülle dicht und sehr gut gedämmt sein. In den Neubau wurden Fenster mit Vierfachverglasung eingebaut. Und die Be- und Entlüftung wird mittels einer Lüftungsanlage exakt kontrolliert. Insgesamt können so die Betriebskosten sehr gering gehalten werden“, erklärt Tobias Keßler.

    Auch beim Zuschnitt des Gebäudes wurden die Maßstäbe der Nachhaltigkeit angelegt. So wurden keine abgeschlossenen Einzelbüros gebaut, sondern Räume, die fließend ineinander übergehen und durch verschiebbare Zwischenwände der aktuellen Nutzung angepasst werden können. Darüber hinaus können Verkehrsflächen gleichzeitig als Bürofläche genutzt werden. „Das Konzept des fließenden Raumes hat den Vorteil, dass ein eventueller Nachnutzer des Gebäudes nicht an die Raumstruktur des LBGR gebunden wäre“, betont der Planer. Auch dahinter stehe der Gedanke der Nachhaltigkeit.

    Martin Tiede ergänzt: „Durch den flexiblen Grundriss konnten darüber hinaus 20 Prozent Fläche eingespart werden. Dadurch wurden nicht nur Baukosten gespart, sondern auf die Lebensdauer des Gebäudes hochgerechnet auch Heizungs-, Reinigungs- und Unterhaltungskosten. Der Bauherr hat das durch das geringere Bauvolumen eingesparte Geld in hochwertige Gebäudetechnik investiert, was sich auf lange Sicht auszahlen wird. Denn aus ökonomischer Sicht muss man im Blick behalten, dass auf die Planung und den Bau eines Gebäudes nur etwa 20 Prozent der Gesamtkosten entfallen, die Baufolgekosten aber 80 Prozent ausmachen.“

    Recycelbares Baumaterial

    Dass der Architekt bei der Gestaltung der Fassade und der Innenräume auf Sichtbeton gesetzt hat, dessen Struktur in Anlehnung an die Nutzung des Gebäudes an Gesteinschichten erinnert, hat nicht nur ästhetische Gründe. „Das Material hat kaum Pflegebedarf, ist enorm haltbar und kann gut recycelt werden“, sagt Tobias Keßler. Für die Fußböden sei umweltfreundliches Linoleum verwendet worden, das auf Leinölbasis hergestellt wird.

    Die sozialen und soziokulturellen Aspekte der Nachhaltigkeit hatten die Planer bei der Konzeption der Büros im Blick. „Das Licht, das Raumklima und die hygienischen Bedingungen müssen stimmen. Jeder Mitarbeiter kann sich die Bedingungen an seinem Arbeitsplatz weitgehend individuell gestalten, bis hin zur Helligkeit der Beleuchtung. Warme Farbtöne sorgen für Behaglichkeit. Das wird positive Auswirkungen auf die Arbeitsatmosphäre und die Produktivität haben“, erhofft sich Tobias Keßler.

    Eine weitere Hoffnung teilt er mit seinem Kollegen Martin Tiede. Die beiden Architekten könnten sich so etwas wie ein Kompetenzzentrum in Cottbus vorstellen. „Wenn der Neubau des LBGR als Passivhaus zertifiziert wird, ist es das erste öffentliche Gebäude dieser Art in ganz Brandenburg. Gebäuden wie die Universitätsbibliothek und der LBGR-Neubau könnten als Initialzündung weitere innovative Bauprojekte in die Stadt ziehen“, sagt Tobias Keßler.

    Projekt: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe LBGR

    24.11.10
    Richtfest am Erweiterungsbau fürs Landesamt für Bergbau
    Die Fusion des ehemaligen Landesbergamtes und des Landesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe startet ins Finale: Seit Dienstag hängt der Richtkranz über dem Erweiterungsbau des heutigen Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe an der Inselstraße 26. Der Bau, der mit einem Investitionsvolumen von 3,4 Millionen Euro errichtet wird, soll im August 2011 fertiggestellt sein.
    „Die Konzentration des Landesamtes am Standort Cottbus ist ein klares Bekenntnis zur Lausitz“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Henning Heidemanns. Auf das Landesamt würden weitere Aufgaben zukommen. Er nannte unter anderem neue Anforderungen nach der Wasserrahmen-Richtlinie der Europäischen Union im Geologiebereich oder die Kohlendioxid-Speichererkundung und den Ausbau der tiefen- und oberflächennahen Geothermie. Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski sieht den Erweiterungsbau unter städtebaulichem Aspekt. „Durch den Neubau wird das innerstädtische Bild bedeutend verbessert und Cottbus auch als Verwaltungszentrum sichtbar gestärkt.“ Trochowksi zufolge realisieren den Bau größtenteils Unternehmen der Region. „Insofern leistet das Land als Bauherr einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Stärkung der regionalen Bauwirtschaft.“

    Projekt: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe LBGR

    27.05.10
    Grundstein liegt für neue Bergbauzentrale
    „Hinein ins Loch!“ Mit diesen Worten lud Klaus Freytag gestern in der Inselstraße in eine Baugrube ein. Der Präsident des „Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg“ (LBGR) legte den Grundstein für ein modernes Nebengebäude seiner Behörde.

    Legen bei der Grundsteinlegung Hand an: Volker Bargfrede (Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen), Lothar Nicht (Stadt Cottbus), Carsten Ennepe (leicht verdeckt, Ministerium für Wirtschaft) und Klaus Freytag (LBGR, v.l.n.r.).
    Unterstützung erfuhr er von Carsten Ennepe (Wirtschaftsministerium), der den neuen Bau als Zeichen dafür sieht, dass „die Speerspitze des LBGR fester in der Region verankert wird.“ Unter anderem wird in dem Gebäude, das ab 2011 bezugsbereit sein soll, die Genehmigung des neuen Kupferbergwerks in der Lausitz geprüft werden. Neben der Landesoberbehörde arbeiten die Mitarbeiter des Geo-Archivs, das bisher in Kleinmachnow war, im Neubau. „Ich wünsche Ihnen, Herr Präsident, wenig graue Haare während des Bauprojekts“, so der Cottbuser Ordnungsbeigeordnete Lothar Nicht (Die Linke).

    Projekt: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe LBGR