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    Beschreibung Technik Galerie News
    Das bestehende Gebäude der Umformerstation in der Bahnhofstraße wurde zum Theater umgebaut. Mit der städtischen Dampfnetzablösung und der Umstellung auf Heißwasser benötigte man das Gebäude in der alten Nutzung nicht mehr. Die Stadt Cottbus wollte den innerstädtischen Standort für eine zentrale kulturelle Einrichtung nutzen. In dem neuen Theaterbau sind Veranstaltungs-, Proben-, Lager- und Sozialräumen für junge Künstler entstanden. Das Kinder- und Jugendtheater “piccolo”, die Puppenbühne Regenbogen sowie das Cottbuser Tanztheater Jutta finden hier einen gemeinsamen Wirkungs- und Schaffensort.

    Der gemeinsame Standort sollte das Interagieren zwischen den einzelnen Institutionen fördern und neue Projekte möglich machen. In modernen Räumlichkeiten wird nun das Erarbeiten, Proben und Präsentieren der Projekte zusammengeführt. Die Arbeit wurde für die Akteure wesentlich vereinfacht.

    Die Räume im Erdgeschoss werden vorrangig öffentlich und für den Besucherverkehr genutzt. Hier entstand ein großer Theatersaal im kammerspielartigen Charakter. Dieser wurde in den bestehenden Mauern der damaligen Trafostation integriert. Weiter wurden Tanzsaal und Nebenräume geschaffen, die um den Bestand neu entstanden. Im Obergeschoss sind Büro- und Probenräume, im Untergeschoss Technik- und Lagerräume untergebracht. Die zentrale Lage sowie die moderne Formsprache bringen eine höhere Publikumsresonanz mit sich, welche den jungen Talenten als Unterstützung dienen. Die Kosten von mehr als 140.000 Euro trugen Bund, Land und Stadt zu je einem Drittel über das Cottbuser Modellstadtprojekt.

    Der Bau wurde planmäßig im März dem Träger übergeben.
    BauherrStadtverwaltung Cottbus
    Baujahr2009 – 2011
    PlanungsleistungenHeizungstechnik
    Sanitärtechnik
    Raumlufttechnische Anlagen
    Investitionskostenca. 500.000 €
    Leistungsphasen1 bis 9 nach HOAI

    Für das geplante Bauvorhaben wurden die oben genannten Gewerke geplant. Es sind für jeden Nutzungsbereich Luftmengenberechnungen, Abstimmungen nach DIN EN 13779, Heiz- und Kühllastberechnungen, sowie eine Betriebskostenrechnung erstellt worden.

    Die Trinkwasserversorgung erfolgt über den vorhandenen Hausanschluss. Die Schmutzwasser-Grundleitungen wurden außerhalb des Gebäudes neu verlegt, zu den vorhandenen Hausanschlüssen geführt und angeschlossen. Für die Neuverlegung der Rohrleitungssysteme wurde in den Baubestand eingegriffen und mittels Kernbohrung neue Durchbrüche geschaffen. Die Entwässerung der Dachflächen erfolgt über außenliegende Entwässerungsleitungen. Aufgrund der Lage der Verbraucherstellen sowie der Nutzungsanforderung ist aus wirtschaftlichen Gründen eine dezentrale Warmwasserversorgung installiert worden. Der Wasserverbrauch wurde unter Berücksichtigung hygienischer und ökonomischer Gesichtspunkte zentral erfasst.

    Die Wärmeversorgung des Gebäudes wird mit Fernwärme realisiert. Die neue Kompaktstation ist im Kellergeschoss untergebracht. Zur Wärmeverteilung wurden zwei Heizkreise aufgebaut. Einer für die statische Heizung und einer für die Lüftung. Die Baugröße sowie die Definition der Nutzungsbereiche erfordert einen differenzierten Wärmebedarf. Zur individuellen Temperierung wurden Heizflächen mit Thermostatregelung vorgesehen und in den gelüfteten Räumen wird die Temperatur über Raumfühler erfasst.

    Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Haustechnik sind die raumlufttechnischen Anlagen. Die Lüftung der Räume mit Fenster erfolgt als natürliche Lüftung. Alle innenliegenden Bereiche sowie der Tanzsaal und das Foyer werden mechanisch gelüftet. Die Entrauchung der Räume und Flure erfolgt über die Fenster bzw. über RWA-Öffnungen im Dach als natürliche Entrauchung. Die Zentralgeräte für die einzelnen Nutzungsbereiche wurden auf dem Dach aufgestellt. Nach der Bestimmung der benötigten Luftmengen und Luftbehandlungsfunktionen ist die Anlage dimensioniert worden, welche nun im festen Zeitprogramm arbeitet. Die geplanten Anlagen dienen gleichzeitig zur Beheizung / Kühlung der Räumlichkeiten. Die Luftmengen sind so bemessen, dass sie den hygienisch notwendigen Luftwechsel gewährleisten, den Wärmebedarf des Raumes abdecken und bei der Nachrüstung einer Kühlung ca. 60% des Kühlbedarfs abdecken. Mit den ausgewählten Auslässen sind Einblastemperaturen vom +26°C im Winter und +16°C im Sommer realisierbar.
    Lageplan






    01.03.11
    Cottbuser Piccolo-Theater war schon wieder zu klein
    Hunderte Schaulustige haben am Sonntag dem Neubau des Kinder- und Jugendtheaters eine erste Visite abgestattet. Zeitweilig schien das deutlich größere Piccolo schon wieder zu klein zu sein.

    Das Piccolo platzte beim Familientag fast aus allen Nähten.
    Das ganze Wochenende hatten sich Neugierige die Nasen an den Scheiben des Bühnengebäudes platt gedrückt, einen Blick von außen in das Foyer geworfen und die Plakate studiert. Am Sonntagnachmittag war es dann endlich so weit. Die Türen öffneten sich zum Familientag und Großeltern, Eltern und Kinder strömten in großer Zahl herein. Mehrfach konnte das Foyer die Masse der Neugierigen und Theaterfreunde nicht fassen. Den weiten Eingangsbereich erfüllten zahllose Stimmen, die ihre Eindrücke austauschten, sich auf die verschiedenen Angebote aufmerksam machten. Sich leise zu verständigen, war aufgrund der zahlreichen Menschen kaum möglich. Wer eine Pause und etwas Ruhe suchte, flüchtete sich in das Obergeschoss und blickte von dort auf die von Angebot zu Angebot eilenden Menschen herab. Theaterchef Reinhard Drogla führte mehrere Gruppen durch die neuen Räume, erklärte deren Funktion und beantwortete viele Fragen zur Technik, geplanten Premieren, Übungs- und Mitmachangeboten und dem Bühnenbetrieb. Kinder eroberten parallel dazu im großen Saal die Bühne, probierten spielerisch die ersten Schritte aus auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Die Eltern beobachteten das Treiben vom Zuschauerraum aus, lobten den Nachwuchs und unterhielten sich über frühere Piccolo-Inszenierungen.

    Die Puppenbühne Regenbogen hatte in ihrem Aufführungsraum ein bunt und geheimnisvoll schimmerndes Zelt aufgebaut, wo auf Sitzkissen Geschichten gelauscht werden konnte. Wem dies zu unbequem war, der wich auf gewöhnliche Stühle aus.

    Nur in Strümpfen durfte der Tanznachwuchs den Ballettsaal betreten. Umgeben von Spiegeln und Stangen wurden verschiedene Übungen und erste Tanzschritte probiert. Nebenan versuchten Kinder, bei zwei Workshops die Anfangsgründe des Schauspiels zu entdecken.

    Viele Mädchen und Jungs nahmen Erinnerungsstücke mit nach Hause. Farbige Piccolo-T-Shirts gehörten dazu und das erste eigene Theaterkostüm. Das raschelnde Kunststoffteil schmückten Blumen und anderen selbst gebastelte Elemente. Andere Kinder fertigten sich eine Stoffpuppe an, die sie mittels langer weißer Fäden wie die Spieler des Regenbogenteams dirigieren. Auch gemalt und gezeichnet wurde. Viele Besucher steckten sich Flyer und kleine Spielpläne ein, um zuhause zu studieren, wann es Zeit für den nächsten Besuch ist.

    Der Förderverein der Puppenbühne stillte mit dem Kuchenbüfett den vom Wandern durch die Räume und viele Angebote geweckten Hunger.

    Für Technikchef Michael Schlottke und sein Team war der Besucheransturm der beste Härtetest. Die neue Technik musste zeigen, dass sie auch großem Besucheransturm standhält. "Das neue Piccolo mit seinen vielen Räumen und deutlich größeren Möglichkeiten sagt mir sehr zu. Es ist etwas ganz Besonderes geworden. Der imposante Bau gefällt mir gut und ich freue mich auf das Wiederkommen und die nächsten Inszenierungen", sagte Angela Blattmann. "Die Mädchen und Jungs finden hier bestimmt schöne Angebote und können tolle Stunden verleben. Auch wenn das neue Theater toll ist, als Cottbuserin finde ich aber auch, dass die alte Kinder- und Jugendbühne etwas Besonderes war, ihren unverwechselbaren Charakter hatte. Das sollten die Bürger bei aller Freude über die Neueröffnung nicht vergessen."

    "Schön und beeindruckend", meinte Timo Knaack nach seiner langer Tour durch die verschiedenen Bühnenräume, bei der er Technik und neu Geschaffenes genau in Augenschein genommen hatte. "Das alte Kinder- und Jugendtheater kenne ich nicht, aber hier ist alles weitläufig und hell, das gefällt mir sehr und ist bestimmt gut für Cottbus."

    Im selbst geschneiderten Bühnenkostüm mit einer geschickt gebastelten Spielpuppe in der Hand verließ Lea einen Theaterpädagogikraum. "Es hat viel Spaß gemacht, beides anzufertigen. Hier ist es toll und es gefällt mir sehr gut."

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    23.02.11
    Die Eröffnung ist erst der Anfang
    Die Übergabe des Neubaus am 25. Februar bildet für das Piccolo den ersten Schritt in die Zukunft.

    Das auffällige Theatergebäude setzt einen interessanten Akzent im Cottbuser Stadtbild.
    Die Proben laufen an, Premieren sind für den März angesetzt. Aber es bleibt noch viel zu tun. Die Puppenbühne muss Behelfsräume am Amtsteich räumen und sich einrichten. Tanzhaus und Jugendtanztheater kommen aus Ströbitz. Aus dem Altbau ist noch manches in die neue Spielstätte zu transportieren.

    Doch auch dann ist noch nicht Schluss. Das Theater verfügt über ein Außenlager. Bis an die Decke türmen sich dort Requisiten, Kostüme, Ausstattungen und vieles anderes. Ein Jahr könnte es dauern, bis alles in den Kellerräumen unter dem orangefarbenen Bau untergebracht und neu sortiert ist.

    Wenn die Frostperiode beendet ist, werden auch die Außenanlagen gestaltet. Neben viel Grün entsteht dann das "Heckentheater". Die kleine Freiluftspielstätte führt die Tradition des Sommertheaters auf dem Klosterkirchplatz fort, das als schönste Cottbuser Spielstätte galt und dessen Aufführungen auch viele Erwachsene anzogen.

    Die Außenanlagen werden den ersten Teil des Kästner Platzes bilden, der als einladender Ort gestaltet wird. Im zweiten Teil kommt dann das Umfeld des neuen Stadthauses mit schön konzipierten Anlagen hinzu, die in einigen Jahren gemeinsam zum Flanieren und Verweilen einladen sollen. Abschließend soll der Theaterpfad von der Kammerbühne bis zur Stadtpromenade hinzukommen, der für Fußgänger die Innenstadt mit Kulturstätten verbinden wird.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    13.01.11
    Im piccolo werden die Kisten gepackt
    Die Mitarbeiter des Cottbuser piccolo-Theaters machen sich derzeit bereit für den Umzug in ihr neues Domizil an der Bahnhofstraße. Seit dieser Woche werden in der alten Wirkungsstätte in der Klosterstraße eifrig Kisten gepackt.

    „Wir scharren mit den Füßen“, sagt piccolo-Chef Reinhard Drogla (oben rechts) vor dem anstehenden Umzug.
    Die Schauspieler räumen ihre Garderobe aus, in den Büros stapeln sich die Umzugskartons. Der "Kraut-und-Rüben"-Zustand, so piccolo-Chef Reinhard Drogla, soll bis zum Samstag weitgehend beseitigt sein. Dann findet der Neujahrsempfang im Theater statt - der letzte große Akt in diesem Haus. Im neuen Kinder- und Jugendtheater soll es dann am Sonntag, dem 27. Februar, von 15 bis 18 Uhr einen Tag der offenen Tür für die ganze Familie geben - mit großem Kinderfest.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    Land Brandenburg - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
    03.11.10
    Nachhaltige Stadtentwicklung: Kinder- und Jugendtheater Cottbus ...rückt in die Stadtmitte

    Simulationsausschnitt © Stadtverwaltung Cottbus
    Vorhaben

    Neubau eines Kinder- und Jugendtheaters in Cottbus, Bahnhofstraße 5a Förderung

    Der Neubau ist das Startprojekt der Stadt Cottbus aus dem EU/EFRE-finanzierten Förderprogramm „Nachhaltige Stadtentwicklung“:

    * Zuwendung 4.364.167 € * Eigenmittel 1.454.723 € * Summe 5.818.890 €

    Förderinhalt

    Aus einer zentral gelegenen ehemaligen Fernwärme-Umform-Station, welche von angrenzenden Brachflächen umgeben war, wird eine modernes Kinder- und Jugendtheater entwickelt.

    Mit der Beseitigung des städtebaulichen Missstandes im Stadtzentrum wird das Stadtbild für Bewohner und Gäste wesentlich verbessert. Ein vielfältiges kulturelles Angebot für Kinder- und Jugendliche ist eine der zentralen, profilbildenden Stärken von Cottbus.

    Das neu zu errichtende Kinder- und Jugendtheater wird die zurzeit an verschiedenen Orten ansässigen Einrichtungen „piccolo - Theater“, die „Puppenbühne Regenbogen“ und das „Tanzhaus“ in einem Haus vereinen. Durch den Brand der Spielstätte der Puppenbühne in der Priorstraße im Jahr 2009 musste die Puppenbühne „Regenbogen „ ihr Gebäude räumen und ist nun übergangsweise unter sehr beengten Bedingungen im „piccolo - Theater“ in der Töpferstraße untergebracht.


    Simulationsausschnitt © Stadtverwaltung Cottbus
    Durch den Zusammenschluss dieser drei Theater und die Konzentration der Spielstätten an einem zentral gelegenen Ort rückt das Kinder- und Jugendtheater in die Stadtmitte, wird publikumswirksamer und es ergeben sich Synergieeffekte zwischen den verschiedenen Nutzern.

    Bislang getrennt betriebene Einrichtungen zu fusionieren und an einem geeigneten Standort zu konzentrieren, der die Ausweitung und bisheriger Einzugsbereiche u. a. mit neuen inhaltlichen-künstlerischen Angeboten und Projekten ermöglicht, ist der Kerngedanke des Projektes und entspricht der Zielsetzung „Urban Cultur“, das auf die Modernisierung, Profilierung und demographische Anpassung der kulturellen Infrastruktur und Einrichtungen in der Stadt ausgerichtet ist.

    Der gesamte Bereich des zukünftigen Kinder- und Jugendtheaters wird zum Stadtforum entwickelt.

    Förderstand

    Der Fördermittelbescheid ist am 24.06.2009 feierlich überreicht worden. Das Bauvorhaben befindet sich zurzeit in der Durchführung. Mit den Abrissarbeiten der Nebengebäude und den Rohbauarbeiten des Neubaus wurde am 07.September 2009 begonnen.

    2009 wurde die Kellerdecke betoniert, die ersten Stahlbetonwände des zukünftigen Tanzsaales und des zweiten Theaterraumes hergestellt. Die Rohbauarbeiten sollen im April fertig gestellt sein und der weitere Ausbau erfolgt im Jahr 2010 mit dem Ziel, der Fertigstellung im I. Quartal 2011.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    03.11.10
    Arbeiten am neuen Cottbuser Jugendtheater liegen im Zeitplan
    Die Eröffnungsparty für das neue Cottbuser Kinder- und Jugendtheater an der Bahnhofstraße kann am 25. Februar steigen. Denn die Arbeiten an dem neuen Theaterbau in der alten Umformerstation liegen voll im Zeitplan, wie der technische Leiter des piccolo-Theaters, Michael Schlottke, erklärt.

    Innenausbau in vollem Gange: Bernd Kuska von Trockenbau Willno aus Terpe verspachtelt Trockenbaudecken.
    "Der Rohbau steht. Die Fassadenbauer kommen in der letzten Novemberwoche und werden die Außenplatten anbringen", sagt er. Dann werde das Theater in seinen neuen Farben orange, grau und schwarz strahlen. "Das geht flott und wird innerhalb weniger Tage erledigt sein", prophezeit Schlottke. Unterdessen wird im Inneren gewuselt: Trockenbauer, Bodenleger, Maler und Elektriker haben alle Hände voll zu tun.

    Auch vor dem Neubau ist einiges passiert. Stadtwerke und Lausitzer Wassergesellschaft haben ihre Leitungen für Fernwärme, Wasser und Abwasser verlegt. Des Weiteren sind Schlottke zufolge im Vorderbereich in Richtung Bahnhofstraße Wege angelegt worden. "Pflasterarbeiten im ersten Bauabschnitt werden in zwei Wochen abgeschlossen sein", so Schlottke.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    03.12.09
    Grün-Pläne für das Cottbuser Stadtforum liegen auf dem Tisch
    Eine Freilichtbühne für das neue Kinder- und Jugendtheater an der Bahnhofstraße, geänderte Zu- und Ausfahrten und mindestens so viele Parkplätze wie derzeit – das sehen Pläne vor, die das Atelier 8 aus Baruth für das Umfeld des neuen Cottbuser Stadtforums im Auftrag der Verwaltung erarbeitet hat.
    Die Kosten für die Neugestaltung der 1500 Quadratmeter rund um das neue Kinder- und Jugendtheater schätzt Atelier 8 auf 167 000 Euro. Eine kleine Bühne mit 140 Sitzplätzen davor haben die Planer südlich neben das Kinder- und Jugendtheater platziert. Vor der Wohnscheibe müsse der Straßenraum neu geordnet werden, erklärt Horst Heinisch von Atelier 8. Die Altglascontainer sollen lärmmindernd in den Boden eingelassen werden.


    Ein grünes Band soll sich nach den derzeitigen Plänen von der Cottbuser Bahnhofstraße (links) über das Areal des neuen Stadtforums an der Wohnscheibe an der Stadtpromenade vorbei bis zum Postparkplatz ziehen.
    „An der Bahnhofstraße könnten 19 zusätzliche Parkplätze ausgewiesen werden, südlich direkt am Theater weitere 14.“ Für den südlichen Abschnitt der Stadtpromenade sieht der Hauptentwurf 20 und für den nördlichen 36 Stellflächen vor, darunter acht Behindertenparkplätze.

    Auf der 3600 Quadratmeter großen Fläche vor dem neuen Stadthaus, in dem das Standesamt und die Stadtverordnetenversammlung unterkommen werden, halten die Planer an der Bahnhofstraße 20 von Bäumen umsäumte Parkplätze für denkbar. Daran anschließen könne sich in Richtung Neubau ein Wendehammer mit einer bepflanzten Insel und weiteren fünf Stellplätzen unter anderem für Behinderte. Geschätzte Kosten: 285 000 Euro. Werde das Parkplatzangebot dort reduziert, sei stattdessen aber auch ein Skulpturengarten vorstellbar, ein Spielplatz oder die Freilichtbühne für das Kinder- und Jugendtheater, erläutert Heinisch. Ausreichend Platz wäre auch für einen kompakten Parkplatz für die Stadtverordneten.


    Das ehemalige Gemeindehaus soll neues Stadthaus werden.
    Die Mehrheit der Mitglieder des Wirtschafts- und Bauausschusses favorisiert viel Grün vor dem neuen Stadthaus. „Ein Parkplatz allein für die Stadtverordneten würde kein Bürger verstehen“, sagt Baudezernentin Marietta Tzschoppe (SPD). Der neue Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite sei bereits als Ersatz für die durch das Stadtforum wegfallenden Flächen geschaffen worden. „Es wird 14 Möglichkeiten geben, die Bahnhofsstraße sicher zu überqueren, inklusive Insellösungen.“ Das werde reichen.

    Neu gestaltet werden soll zudem der Parkplatz vor der Post. Im Hauptentwurf des Ateliers 8 werden die 55 Park- und sechs Taxiplätze rundherum durch Bäume begrenzt. Die Planer kalkulieren dort mit geschätzt 330 000 Euro Kosten.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    14.08.09
    Kinder- und Jugendtheater in der Bahnhofstraße

    Puppentheater
    Der Baubeginn für das neu zu errichtende Kinder- und Jugendtheater an der Bahnhofstraße steht kurz bevor. Im Januar 2011 sollen die gegenwärtig noch an verschiedenen Orten ansässigen Einrichtungen piccolo-Theater, „Tanzhaus“ und Puppenbühne Regenbogen in das fertige Haus einziehen.

    Die ehemalige Fernwärmestation auf dem jetzigen Parkplatz zwischen der Stadtpromenade, dem Arbeitsamt und der Bahnhofstraße wird zu einem Theatersaal hergerichtet. Dieser wird allseitig mit einem zweigeschossigen Baukörper umbaut, der einen weiteren Theatersaal, Gruppen- und Probenräume, einen Tanzsaal, Garderoben und Büros aufnimmt.

    In Verbindung mit den Umbaumaßnahmen des Theaters wird das gesamte Außengelände zu einem Stadtforum umgestaltet. Dieser Außenraum wird durch die Schaffung von neuen Plätzen, Grünflächen, Fußwegen, Spielmöglichkeiten, Fahrradstellplätzen sowie Pflanzungen von Bäumen neu geordnet und aufgewertet. Die Neugestaltung der Flächen im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters beginnt bereits im Sommer 2010.

    Zu Beginn der Arbeiten an der ehemaligen Fernwärmestation wird die jetzige Trafostation verlegt; dazu werden im Vorfeld drei Pappeln im Bereich der Stadtpromenade gefällt. Weitere Baumfällungen erfolgen im Rahmen der weiteren Realisierung. Die geplanten Neu- und Ersatzpflanzungen fügen sich in die Umgestaltung des Forums ein.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    10.02.09
    Ein Jugendtheater von Weltklasse
    Piccolo-Theater, Tanzhaus und Puppenbühne „Regenbogen“ künftig unter einem Dach

    So soll das neue Kinder- und Jugendtheater aussehen: Blick von der Bahnhofstraße.
    Die frühere Umformerstation an der Bahnhofstraße wird zum neuen Cottbuser Kinder- und Jugendtheater. Laut Stadtverwaltung soll im September Baubeginn sein. Die Fertigstellung ist für Februar 2011 geplant. Bereits seit den 90er- Jahren sei über eine mögliche Zusammenarbeit der derzeit zwei Cottbuser Jugendtheater diskutiert worden, sagt piccolo-Chef Reinhard Drogla. In einer im Jahr 2005 von der Stadt in Auftrag gegebenen Gemeinwesenstudie habe das Vorhaben seinen Niederschlag gefunden.

    Wenn piccolo-Theater und Tanzhaus mit der Puppenbühne „Regenbogen“ zusammengeführt werden, könne spartenübergreifend gearbeitet werden. Außerdem böten sich Möglichkeiten zur Erweiterung der bisherigen theater- und tanzpädagogischen Angebote. Auch unter dem Kostenaspekt bietet das Projekt laut Theater-Chef Drogla Vorteile. Die Stadt könne die jetzigen Gebäude, die nur mit hohem Aufwand zu sanieren seien, aufgeben.

    Das neue Cottbuser Kinder- und Jugendtheater führe Puppen- und Figurenspiel, Schauspiel für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Theater- und Tanzpädagogik zusammen. „Wir werden Dinge tun können“, so Drogla, „die bisher undenkbar waren.“ So werde die Entwicklung eines Musiktheaters für Kinder und Jugendliche möglich, was bisher schon an der schlechten Lärmisolierung des Töpferturms gescheitert sei. Beim Tanztheater wolle das Haus an Traditionen wie die Inszenierung von „Peter und der Wolf“ mit Cottbuser Kindern sowie den Kinderkreuzzug anknüpfen.


    Puppenbühnen-Chefin Karin Heym und piccolo-Chef Reinhard Drogla präsentieren das Modell des neuen Cottbuser Kinder- und Jugendtheaters.
    Karin Heym, Leiterin der Puppenbühne „Regenbogen“, appelliert: „Das neue Theater muss für alle Altersgruppen etwas bieten.“ Es sei darauf zu achten, dass sich auch die Kleinsten in dem großen Haus wohl fühlen. „Ich war im Deutschen Vorstand der Internationalen Jugendtheater-Vereinigung“, sagt Reinhard Drogla, „und habe in dieser Eigenschaft 1995 in Seattle ein Theater gesehen, das allen Anforderungen ideal gerecht wird. Das zweite Theater dieser Art wird ab dem Jahr 2011 in Cottbus stehen.“ Und es werde mindestens deutschlandweit Beachtung finden. Als Eröffnungstermin werde der 20. Februar 2011 angepeilt. Reinhard Drogla: „Das ist der 20. Geburtstag des piccolo-Theaters.“

    Das Herzstück des neuen Cottbuser Kinder- und Jugendtheaters, der Theaterraum 1 mit 135 Zuschauerplätzen, werde aus einem 24 Meter langen, zwölf Meter breiten und zehn Meter hohen Baukörper der ehemaligen Umformerstation Mitte entstehen, sagt piccolo-Chef Reinhard Drogla. Geplant seien ein großzügiges Foyer mit Literaturcafé, Spielecke, Theke und mobilen Garderoben. Außerdem solle als Theaterraum 2 eine Kopie des jetzigen „piccolo“-Saals mit 65 Plätzen gebaut werden. „Das hilft, Kosten zu sparen“, so Drogla. Dort würden künftig vor allem Puppenspiel sowie Theateraufführungen für Erwachsene stattfinden. Außerdem sind laut Reinhard Drogla im Erdgeschoss ein Tanzsaal mit Schwingboden und Spiegelwänden, zwei Garderoben, ein Raum für die Theaterpädagogik sowie ein kleiner Fundus mit Schneiderei geplant. Im Obergeschoss werde es Probenräume für Schauspiel und Puppenspiel sowie einen Raum für Medienpädagogik geben. Der Keller beherberge neben einem Fundus für die Puppenbühne zwei schallgedämmte Probenräume. Das Theater ist Teil des künftigen Forums für Kommunikation und Kultur. Das Investitionsvolumen betrage 5,95 Millionen Euro (die RUNDSCHAU berichtete).

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    Mein Cottbus, Das Rundschau-Magazin
    24.01.09
    Künstlerische Energien im früheren Trafohaus
    Theater- und Ballettangebote für Kinder und Jugendliche unter einem Dach

    Das Kinder- und Jugendtheater zieht an den Standort des Trafohauses.
    Noch dominieren graue Mauern zwischen dem künftigen Stadthaus und der Agentur für Arbeit. Doch das Trafohaus wird in den nächsten Monaten einer Bühne für die jungen Cottbuser weichen. Das Kinder- und Jugendtheater „piccolo“, die Puppenbühne Regenbogen und das Cottbuser Jugendtanztheater Jutta werden dort ein gemeinsames Domizil beziehen, deren Räume moderne Erfordernisse erfüllen.
    Das Agieren unter einem Dach soll bereits bestehende Kooperationen beispielsweise zwischen Jutta und „piccolo“ weiterentwickeln. Die Tänzer trainieren mit Choreographen und Mitgliedern des Theaters, treten auch auf der Jugendbühne auf. Sie müssen für die Proben und die Erarbeitung der Stücke auf Räume in der Hallenser Straße ausweichen. Das neue Haus soll ein effektiveres Arbeiten ermöglichen. Auch das Zusammenwirken mit der Puppenbühne bis hin zu gemeinsamen Projekten wird am gemeinsamen Standort einfacher.

    Das „piccolo“ erhält neben besseren Probemöglichkeiten einen etwas größeren Zuschauerraum mit bis zu 150 Plätzen, soll aber seinen kammerspielartigen Charakter behalten. Neben Synergieeffekten hoffen Verwaltung und Ensembles auch eine wachsende Besucherresonanz. Als erster Schritt zur Umsetzung des Projektes wird die Trafostation verlegt. Das soll bereits in den nächsten Wochen erfolgen. Die Kosten von mehr als 140.000 Euro tragen Bund, Land und Stadt zu je einem Drittel über das Cottbuser Modellstadtprojekt. Der Neubau wird mehr als 5,8 Millionen Euro kosten. Das 51 Meter lange, 30 Meter breite und 9,40 Meter hohe Gebäude wird zwischen August 2009 und Januar 2011 errichtet. Die Bruttogeschossfläche wird rund 3000 Quadratmeter betragen, die Nutzfläche bei knapp 2000 Quadratmeter liegen.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus

    13.12.08
    "Ich hatte das Gefühl, Theater müsste mehr sein"
    Einen Lorbeer habe er verdient, sagte der Schauspieler Hansdieter Neumann. Ein Denker und Macher sei er, war Theaterkritiker Hartmut Krug überzeugt und der Regisseur Frank Lienert-Mondanelli sah ihn als einen der letzten großen Prinzipale. So würdigten Wegbegleiter Heinz Klevenow, als er sich 2004 als Intendant der Neuen Bühne Senftenberg zurückzog, das Zepter an Sewan Latchinian übergab.

    Geblieben ist der Schauspieler. Seit 45 Jahren steht er jetzt auf der Bühne und noch immer ist er ein Zweifler. Einer, der es sich und anderen nicht leicht macht, sich manchmal auch selbst im Wege steht, ein Philosoph und Denker unter den Vertretern seiner Zunft. Aber vielleicht stützen gerade diese ewigen Selbstzweifel wie ein Korsett Klevenows Ausdruckskraft. Das gärt und gärt und wird schließlich lagerfähiger Wein, Bleibendes unter all dem leicht Vergänglichen. Jedenfalls ab und zu.

    Eigentlich war es immer der Zweifel, der ihn getrieben hat, das Gefühl, nicht zu genügen. Schon als er, ein gutaussehender junger Mann, ins erste Engagement nach Weimar ging. Er wollte keine netten Liebhaber spielen, aber alles andere war Illusion – bei der Konkurrenz. Das Nationaltheater Weimar teilte sich damals die ostdeutsche Schauspielerprominenz mit dem Deutschen Theater Berlin und Berliner Ensemble.

    Neues entdecken "Ich hatte das Gefühl, dass Theater mehr sein müsste als zu spielen, und dass ich als Schauspieler vielleicht nicht weit kommen würde", sagt Klevenow. Die erste Ahnung bestätigte sich, die andere nicht. Das aber vielleicht nur, weil die erste stimmte. Vielleicht. Klevenow sagt: "Ich spiele heute anders, weil ich mit dem Wissen und dem Anspruch des Regisseurs auf meine Arbeit schaue." In einer Rolle Neues zu entdecken, das reizt ihn. Zu ergründen, was dieser andere Mensch, dem er Gestalt und Stimme leiht, fühlt und denkt, weshalb er so und nicht anders handelt, interessiert den Schauspieler. Und dann die Herausforderung, das Gespür dafür zu entwickeln, mit der Körperhaltung, mit Gesten, Mimik, Stimme die inneren Widersprüche der Figur sichtbar zu machen. Sich hineinzudenken hat vor allem etwas mit Denken zu tun, Heinz Klevenow betont das immer wieder. "Ohne zu denken kann man nicht erkennen.

    "Dass mancher junge Kollege so gar keine Lust darauf hat, stört ihn ebenso wie die mitunter mangelhafte Ausbildung. Das Handwerk ist die Basis, auf der Kunst entstehen kann, was auch für Regisseure gilt. "Ich wollte inszenieren, aber ich hatte das Gefühl, dass ich viel zu wenig weiß", erinnert sich Heinz Klevenow. Das war in Klevenows erster Senftenberger Phase. Bevor er Intendant wurde, war er hier von 1969 bis 1974 als Schauspieler engagiert unter der Intendanz von Ulf Reiher. Als der nach Halle wechselte, ging Klevenow mit und begann in Leipzig ein Fernstudium der Theaterwissenschaften. "Das war eine Zeit, in der ich aber auch alles anzweifelte, hinterfragte, untersuchte."

    Warum auch immer, Klevenow fühlte sich am Landestheater Halle nicht wohl, und als das Angebot kam, künstlerischer Leiter am Puppentheater in der Saalestadt zu werden, wunderte er sich zwar, aber sagte zu. Zweieinhalb Jahre, die ihm "unheimlich viel Spaß gemacht haben, mit wunderbaren Mitarbeitern".

    Schon damals war für ihn klar – jedwedes Theater, auch Puppentheater ist immer für Kinder und Erwachsene. Deshalb hatte er später auch kein Verständnis für die Diskussion, als das Theater der Bergarbeiter in Senftenberg nach der Wende, um es zu erhalten, strukturell in ein Kinder- und Jugendtheater umgewandelt wurde. Der Spielplan wandte sich immer auch an die Erwachsenen.

    Seine Diplomarbeit schrieb Klevenow über die Inszenierung eines russischen Stückes am Theater in Schwedt und an der Puppenbühne. "Ein interessanter Vergleich", fand er. Der Meinung war die Diplomkommission offenbar auch, denn Heinz schloss das Studium mit besseren Noten ab als seine große Schwester, die Chefdramaturgin in Görlitz, Karl-Marx-Stadt und Potsdam war. Mit einer gewissen Genugtuung konstatiert das Heinz Klevenow auch heute noch.

    Ansonsten lenkten Glück und Zufall, wie Klevenow meint, seine Lebenswege. Beispielsweise, als er Ekkehard Prophet begegnete. Der bot ihm an, Oberspielleiter am Theater in Rudolstadt zu werden. "Zuerst war ich ein bisschen erschrocken: Oberspielleiter. Der inszeniert ja nicht nur, sondern ist auch für Schauspieler und Spielplan verantwortlich." Ein Jahr später war Klevenow schon stellvertretender Intendant. Als Prophet 1986 das Erbe von Hanns Anselm Perten am Volkstheater Rostock antrat, ging Klevenow als Schauspieldirektor mit. Für Prophet wie für Klevenow keine gute Entscheidung. Die von Perten geschaffenen Hierarchien aufzubrechen, gelang beiden nicht. Heinz Klevenow sann auf Flucht. Und er wollte sich selbst als Intendant versuchen. Also wandte er sich ans Kulturministerium. "Ich gehörte dort sowieso zur ,Kaderreserve’, früher oder später wäre mir eine Intendanz angeboten worden. Ich kümmerte mich um früher.

    "Im Angebot waren Eisenach, Nordhausen, Senftenberg oder Rudolstadt. Zwei davon kannte er schon. "Aber Senftenberg hat mich besonders gereizt. Dort war der Umbau des Hauses im Gange. Ein richtiger Neuanfang, selbst gestalten zu können, eine solche Herausforderung hatte ich gesucht."

    Am 5. Dezember 1989 wurde Heinz Klevenow als Intendant eingeführt und war zunächst vor allem Bauleiter. Das hat ihn nicht geschreckt. Bauzeichnungen konnte er lesen und von Technik hatte er als gelernter Landmaschinen- und Traktorenschlosser ohnehin Ahnung. Ein Prinzipal mit Hang zum Praktischen.

    Er hat das Theater umgekrempelt: Aus dem Theater der Bergarbeiter wurde die Neue Bühne und ein Kinder- und Jugendtheater. "Ein Stadttheater mit drei Sparten hätten wir nicht finanziert bekommen", ist er noch heute überzeugt. Dennoch hadert er mit Entscheidungen, die er damals treffen musste: Das Musiktheater entlassen, das Ensemble reduzieren. Aber, da ist sie immer noch, die Neue Bühne – und wie.

    Für alle, die dort Entspannung, Anregung, Aufregung, Erheiterung oder sonst was finden, ist sie nicht Kinder- und Jugendtheater, sondern wichtiger Ort der Kommunikation in einer gebeutelten Region. Das gibt Klevenow, der am Senftenberger See auch noch ein Amphitheater initiiert hat, letztlich Recht. Und immerhin gab es ja mit gesanglich sehr begabten Schauspielern auch noch Musicals wie die legendäre "Rocky Horror Show".

    2002, nach dreizehn Jahren, hatte Klevenow die Entscheidung getroffen, sich langsam von der Intendanz zurückzuziehen. Nicht zuletzt dem Gefühl geschuldet, aus dem Laufrad abspringen zu müssen. Er fühlte sich ausgebrannt.

    Wieder Schauspieler sein Schauspieler wollte er wieder sein. Sich mit einer Rolle auseinandersetzen und dabei höchstens an die eigenen Grenzen stoßen, sich darüber ärgern und dadurch anstacheln. Das schafft ihm Befriedigung. Wie beim Nathan. "Nathan, der immer nur weise ist. Einer von den Menschen, die für jeden Topf einen Deckel parat haben, das war mir zu wenig.

    Der ist doch in furchtbaren Nöten, ist verzweifelt." Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Rolle war ihm so wichtig, dass Klevenow zur ersten Probe bereits den gesamten Text drauf hatte. Eher ungewöhnlich. Er wollte sich mit dem Regisseur Sewan Latchinian auf die Haltung der Figur konzentrieren. Es hat sich gelohnt. Hartmut Krug schrieb in seiner Kritik: "Heinz Klevenows Nathan aber ist vor allem eins: ein Mensch. So real wie realistisch, so vernünftig wie absichtsvoll. Mit Hoffnungen und Ängsten, mit Humor und mit der Lust am Leben und Reden. Dieser Nathan verhält sich vernünftig, ohne je zu vergessen, dass er beständig um sein Leben kämpfen und reden muss."

    Auch sein Oberon in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ist ein anderer als in vielen anderen Inszenierungen.

    "Anfangs fand ich die Rolle langweilig, aber die Lesart von Sewan Latchinian, dass der Streit zwischen Oberon und Titania die Welt in eine Naturkatastrophe stürzt und verwüstet, lässt Spannung entstehen, gibt den Götterwesen Bodenhaftung, macht sie als Figuren interessant."

    Sybille Böversen, Titania, ist auch im richtigen Leben Heinz Klevenows Frau. 1972 haben sie sich in Senftenberg kennengelernt und 1973 geheiratet. "Für meine Verhältnisse war das unheimlich schnell." Wie gesagt, der junge Mann war nur auf der Bühne ungern Liebhaber. "Einen besseren Menschen hätte ich nicht finden können", schwärmt er.

    Klevenow ist 68, zwei Jahre will er noch spielen. Und was dann? Schön wäre, öfter mal in Urlaub zu fahren – nach Norwegen angeln, oder an die Algarve. Aber wer weiß? Da könnte ja auch noch die eine oder andere spannende Rollen lauern. Der Lear? Oder Estragon und Wladimir, die noch immer auf Godot warten. Auf eine dieser Rollen wartet Heinz Klevenow noch.

    Projekt: Kinder- und Jugendtheater Cottbus